Banken

Ehrgeizige Einsparungsziele nicht auf dem Rücken der gewöhnlichen Mitarbeitenden austragen

28. Juli 2022 | Banken

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Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) ist ausserordentlich beunruhigt über die Entwicklung der Credit Suisse und nimmt die Entscheidung des Verwaltungsrates über den Wechsel des CEO zur Kenntnis. Die Bank wurde in der jüngsten Zeit von vielen Fehlern der Vergangenheit eingeholt. Es ist ihr in den letzten Monaten leider nicht gelungen, eine Lösung für die Herausforderungen in der Zukunft aufzuzeigen und sie hat im Gegenteil deutlich an Boden verloren.

An der Präsentation des Halbjahresergebnisses wurden zum zweiten Mal innert neun Monaten ehrgeizige und einschneidende Kostenreduktionsziele angekündigt. Deren Umsetzung ist aber immer noch unklar. Das löst bei den Mitarbeitenden auch in der erfolgreich arbeitenden Schweizer Einheit Fragen für ihre persönliche Zukunft aus.

Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) hält fest, dass die Mitarbeitenden der Credit Suisse in der Schweiz erfolgreich arbeiten und damit den Grundstein für das gute Ergebnis der Division «Swiss Bank» legten und weiterhin die Basis für eine weitere positive Geschäftsentwicklung bieten.

Es kann nicht sein, dass die Mitarbeitenden der Credit Suisse in der Schweiz nun den Preis für die verfehlte Geschäftspolitik von Teilen der Konzernleitung der Credit Suisse Group bezahlen. Aus diesem Grund verlangt der SBPV, dass möglichst viele Stellen in der Schweiz erhalten bleiben.

Die Credit Suisse hat mit der Personalkommission und den externen Sozialpartnern, unter anderem dem Schweizerischen Bankpersonalverband, einen stehenden Sozialplan vereinbart. «Zweck dieses Sozialplans ist es, Entlassungen aus wirtschaftlichen Gründen zu vermeiden und von einem Stellenabbau betroffene Mitarbeitende bei ihrer internen oder externen Laufbahnfortsetzung zu unterstützen.» Konkret können die betroffenen Mitarbeitenden in einer mehrmonatigen Phase eine neue interne oder externe Stelle finden. Zusätzlich bietet der Sozialplan die Unterstützung einer Frühpensionierung mit finanzieller Unterstützung ab dem 58. Lebensjahr an.

In den letzten Jahren fanden die meisten betroffenen Mitarbeitenden mit den Massnahmen des Sozialplanes eine interne oder externe Lösung. Nur in Einzelfällen mussten Mitarbeitende zum RAV. Damit nahm die Credit Suisse ihre Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden in der Schweiz vorbildlich wahr. Der Schweizerische Bankpersonalverband wertschätzt diese Unterstützung der Mitarbeitenden durch den Sozialplan sehr.

Der Schweizerische Bankpersonalverband steht in Kontakt mit der Personalabteilung (HR) von Credit Suisse Schweiz, um zusammen mit der Personalkommission die Interessen der Mitglieder des SBPV und der Bankmitarbeitenden zu vertreten.

Erwartungen an den neuen CEO
Der Schweizerische Bankpersonalverband erwartet vom neuen CEO die Weiterführung der konstruktiven Sozialpartnerschaft und ein klares Bekenntnis zum Bankenplatz Schweiz sowie der Erhaltung von vielen zukunftsgerichteten Arbeitsplätzen in der Schweiz. Dazu gehört auch, dass Arbeitsplätze aus dem Ausland wieder in die Schweiz zurückgeholt und das Contracting sowie das Outsourcing eingeschränkt werden.

Viele Mitarbeitende der Credit Suisse haben schwierige Monate hinter sich. Der Druck, der auf ihnen lastet, ist enorm. Die Sparmassnahmen dürfen nicht dazu führen, dass die Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden in der Credit Suisse weiter ansteigt.

Mehr Informationen:
Natalia Ferrara, Co-Geschäftsführerin Mitglieder und Vertragspolitik
Tel. 0848 000 885

Presseecho zur Medienmitteilung des SBPV

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