Von Denise Chervet, Geschäftsführerin SBPV
Nadia Aebli hat im Rahmen ihrer Masterarbeit folgende Frage beleuchtet: Was hält Frauen von einer Führungsaufgabe in der Schweizer Bankindustrie ab? Die Resultate ihrer Umfrage hat sie interessierten Frauen am 14. Juni 2018 auf der Geschäftsstelle des Schweizerischen Bankpersonalverbandes präsentiert.
Im Allgemeinen sagen uns die HR-Verantwortlichen der Banken, dass sie mehr Frauen in der oberen Etage wünschten, aber trotz unterschiedlichen Förderungsprogrammen hapert es. Warum? Woran liegt es? Was hält Frauen von einer Führungsaufgabe in der Schweizer Bankindustrie ab?
Nadia Aebli ist im Rahmen ihrer Masterarbeit diesen Fragen nachgegangen. Mit einem detaillierten Fragebogen hat sie Frauen in verschieden Banken angesprochen. Das Resultat dieser Umfrage hat sie interessierten Frauen am 14. Juni auf der SBPV-Geschäftsstelle in Zürich vorgestellt.
Die erste Schlussfolgerung ist «dass Frauen in Führungspositionen für Banken gewinnbringend sein können. Sie haben einen positiven Einfluss auf die Erkennung und Befriedigung der Kundenbedürfnisse, tragen zu einer guten Führungs- und Kommunikationskultur bei, helfen das Image der Bank generell, und als Arbeitgeberin im Speziellen, zu verbessern und werden von Investorinnen geschätzt. Zu guter Letzt hilft der Einsatz von Frauen in allen Hierarchiestufen der Bankindustrie bei der Bewältigung des Fachkräftemangels.» S. 39
Die Gründe für die Zurückhaltung der Frauen sind verschiedener Natur:
§ Persönlichkeitsbedingte Gründe der Frauen (Lebenssinn, mangelndes Selbstvertrauen und Ehrgeiz)
§ Gesellschaftliche Gründe (Doppelbelastung, Schwierigkeit mit der Kinderbetreuung, Rollenverständnis
§ Unternehmens- und branchenbedingte Gründe (fehlende Netzwerke, männlich dominierte Unternehmenskultur, fehlende strategische Verbindlichkeit.
Nach den Ausführungen von Nadia Aebli haben die Teilnehmerinnen einige Lösungsansätze erarbeitet:
– Porträtieren von Führungsfrauen
– Frauen animieren an Netzwerke teilzunehmen
– Vaterschaftsurlaub fordern
– Förderung von Teilzeitarbeit
– Mentoring für junge Frauen anbieten
Diese Lösungsansätze decken sich weitgehend mit denjenigen, die Nadia Aebli erarbeitet hat. Sie ergänzt diese noch mit:
– Förderung von mobilem Arbeiten
– Unterstützung der Planungs-, Organisations- und Kommunikationsfähigkeit der Frauen
– Schulung von Vorgesetzten.
Der SBPV wird sich mit diesem Thema weiterbeschäftigen und Angebote zur Förderung seiner Mitglieder erarbeiten. Als nächstes unterstützt er die Demonstration vom 22. September in Bern zum Thema Lohngleichheit und gegen Diskriminierung. Mehr dazu unter http://www.lohngleichheit.ch/demo.html oder per Mail an Rebekka Theiler: rebekka.theiler@sbpv.ch
Die Masterarbeit von Nadia Aebli kann bei info@sbpv.ch bestellt werden