Bruno Baume, Spezialist für Kundendokumentation & für AIA und FACTA
Bei Julius Bär in der Kundendokumentation tätig: Kontoeröffnungen, Mutationen und Spezialist für AIA und FATCA in diesem Bereich.
Was hat Sie dazu bewogen, in der Finanzbranche zu arbeiten?
Meine erste Temporärstelle nach der Lehre war bei der Zürcher Kantonalbank, obwohl ich dem Temporärbüro gesagt hatte, dass ich nicht bei einer Bank oder Versicherung arbeiten möchte. Doch wie das so geht mit Vorurteilen, können diese schnell widerlegt werden. Aus einem temporären Engagement wurde im Laufe der Zeit eine Festanstellung. Von der Betriebsorganisation über den Zahlungsverkehr und andere Stationen bin ich schliesslich in der Kundendokumentation gelandet, wo ich nun schon seit 14 Jahren tätig bin.
Was waren die grössten Veränderungen in Ihrem Arbeitsumfeld, seit Sie in der Finanzbranche arbeiten?
Für mich persönlich war die grösste Veränderung der Verkauf der Coutts & Co. AG, wo ich über zehn Jahre tätig war. Als Präsident der Arbeitnehmervertretung durfte ich zusammen mit ein paar Kollegen/innen der ANV und mit dem SBPV den Sozialplan verhandeln. Eine interessante wie auch wichtige Aufgabe. In dieser Zeit hatte ich viele wichtige und auch schwierige Gespräche mit Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen, die sich Gedanken über ihre Zukunft machten. Leider fanden nicht alle eine neue Stelle, was traurig war. Auch ich musste eine neue Stelle suchen, was mit 58 Jahren rein statistisch gesehen fast ein Ding der Unmöglichkeit war. Glücklicherweise fand ich bei Julius Bär wieder eine neue Herausforderung – dafür bin ich sehr dankbar.
Was wird an Ihrer langjährigen Arbeitserfahrung geschätzt und inwiefern können sie diese aktiv einbringen?
Meine vielfältigen Erfahrungen im Beruf, sei dies innerhalb oder ausserhalb der Bankenwelt, helfen mir im täglichen Umgang mit meinen Mitmenschen. In Gesprächen und bei Problemlösungen kann ich immer wieder Impulse einbringen, welche geschätzt werden.
Welche Veränderungen braucht es, damit sich ältere Mitarbeitende am Arbeitsplatz durchs Band wohl fühlen?
Generell sollte es keine Veränderungen benötigen, denn ob alt oder jung, die Erwartungen an den Arbeitgeber und das Arbeitsumfeld sind die gleichen. Jeder Mensch möchte Wertschätzung erfahren, seine Gaben einbringen können, respektiert werden und auch Freude an der Arbeit haben. Von den Jüngeren ist eventuell etwas Verständnis aufzubringen, dass wir Älteren in gewissen Bereichen nicht mehr so schnell sind (z.B. bei neuen Systemen) und daher mit Geduld bedacht werden müssen.
Denken Sie, dass Massnahmen zugunsten älterer Mitarbeitenden nötig sind?
Die Rede ist immer, dass «man» länger arbeiten sollte, doch wo sind die Firmen, die das ermöglichen? Menschen ab 50 Jahren haben es auf dem Arbeitsmarkt generell schwer, eine neue Stelle zu finden. Somit müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, wo alle Menschen, unabhängig vom Alter, gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.
Haben Sie die Selbstevaluation im Rahmen der Kampagne skillaware bereits absolviert und empfehlen Sie diese weiter?
Nein, das habe ich noch nicht gemacht.
Denken Sie, dass der Fokus auf die Grundkompetenzen der richtige Weg ist, um die Arbeitsmarktfähigkeit zu stärken?
Ja, das ist es sicher. Man muss sich zuerst seiner Stärken und Schwächen bewusst sein, damit man darauf aufbauen kann. Dies ist die Grundlage, um seine Arbeitsmarktfähigkeit zu erkennen und zu verbessern.